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Geologie von Tirol

In Tirol tritt die geologische Besonderheit auf, dass mitten durch das Inntal eine Gesteinsgrenze verläuft. Der Norden ist aus Sedimentgestein (überwiegend Kalkgestein - nördliche Kalkalpen) aufgebaut, im Süden dominieren die Urgesteinsarten der metamorphen und magmatischen Gesteine. Doch auch hier sind vereinzelt Sedimentgesteinsinseln (z.B. die Kalkkögel in den Stubaier Alpen) eingelagert. Durch diese geologische Grenze war es dem Fluss „Inn“ möglich, sich derart tief einzuschneiden und wurde der Verlauf des Inntales von Westen nach Osten geformt.
Für uns Canyoning-Begeher ist das Wissen über den geologischen Aufbau einer Schlucht bzw. des Wassereinzugsgebietes mit seiner spezifischen Abflusscharakteristik besonders wichtig.
Im Groben können die vorherrschenden Gesteine in drei große Gruppen eingeteilt werden:
  • Sedimentgesteine (Kalk, Dolomit, Sandstein, Konglomerat etc.)
  • Metamorphe Gesteine (= Umwandlungsgesteine, wie Schiefer, Phyllit, Gneis etc.)
  • Magmatische Gesteine (Basalt, Granit, Diabas etc.)
Es war uns nicht möglich, eine genaue geologische Erhebung jeder einzelnen Schlucht vorzunehmen, doch haben wir die Schluchten in der geologischen Karte auf den nächsten Seiten eingezeichnet und versucht, das Wasseraufnahmeverhalten sowie die Abflusscharakteristik der einzelnen Gesteinsgruppen zu beschreiben. Vor Ort muss besonders auf Verkarstung oder plattigen Fels im Einzugsgebiet geachtet werden.
Bei den einzelnen Tourenbeschreibungen haben wir immer neben der Größe des Wassereinzugsgebietes in km² auch die bestimmende Gesteinsart angegeben, um so besser abschätzen zu können, wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines plötzlichen Wasseranstieges in der Schlucht bei Niederschlägen ist.